Kostenfreier Download Warum nur davon träumen?, by Alexandra Berger Andrea Ketterer
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Warum nur davon träumen?, by Alexandra Berger Andrea Ketterer
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Erotica/Allgemein - Oktav. Kartoniert. 344 Seiten
Produktinformation
Taschenbuch
Verlag: Dtv; Auflage: Orig.-Ausgabe, 8. Auflage, (1. Januar 1997)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423200170
ISBN-13: 978-3423200172
Verpackungsabmessungen:
21,4 x 14,9 x 1,9 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
2.0 von 5 Sternen
2 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 1.502.117 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Die Autorinnen, beide Redakteurinnen bei Cosmopolitan, wollen sich mit ihrem Sex-Ratgeber für Frauen von Tabus und Klischees lösen und ihren Leserinnen vermitteln, was Frauen gut tut. Dass es selten gut tut, sich von den Ansprüchen anderer unter Druck setzen zu lassen oder den Partner für einen Hellseher zu halten, ist nicht neu. Auch nicht, dass Pornografie - ob als Buch oder Film - Frauen selten vom Hocker reißt. Der Allgemeinplatz, frau möge sich doch in Videothek oder Sex-Shop beraten lassen, bringt im Zeitalter des Online-Handels die Leserin nicht wirklich weiter. Hier hätten die Autorinnen gern einen neueren Film oder Roman empfehlen dürfen, der Frauen anspricht. Das Thema Orgasmus steht unter dem Motto "Wer das Solo beherrscht, hat im Duo mehr Spaß". Im Prinzip wissen Frauen, was sie wollen; die Frage ist: wie sagen sie es ihrem Partner? "Voraussetzung für den vertrauensvollen zärtlichen Umgang miteinander ist natürlich Kommunikation." Wer hätte das gedacht. Immer dann, wenn es zur Sache gehen könnte, bleiben die Autorinnen besonders vage. Die Aussage allein, dass es Vibratoren und Gleitmittel gibt, ist ohne genauere Angaben zur Qualität und Handhabung nicht besonders informativ. Die Aufforderung, den Beckenboden durch "Zusammenkneifen" zu trainieren, wird nicht sinnvoller dadurch, dass Autoren sie immer wieder voneinander abschreiben. Ein fundiertes Kapitel über den Beckenboden wüsste die Leserin dagegen zu schätzen.Die Autorinnen spielen im Text zwar wiederholt auf neue Untersuchungen zur Sexualität an, welche das sind und wann sie durchgeführt wurden, erfährt die Leserin leider nicht; es gibt im Buch kein Literatur- und Quellenverzeichnis. Die Aussage, dass es sich um eine aktualisierte Neuausgabe handelt, lässt sich also nicht überprüfen. Besonders die Kapitel zur Sexualität Jugendlicher und zu der von Senioren finde ich ohne exakte Quellenangaben nicht sinnvoll. Auch zu sexuellen Problemen äußern die Autorinnen sich so weitschweifig wie unkonkret: "Eine Sexualtherapie ist nicht unangenehm und keineswegs peinlich." Mit der Beschreibung des Klimakteriums schießen Berger/Ketterer den Vogel ab: "Das Schrumpfen der Geschlechtsorgane führt unter Umständen zu einer Reizung der empfindlichen Klitoris." Im Kapitel über Verhütung zeigt sich, dass die Autorinnen Fakten abgeschrieben haben, ohne die Zusammenhänge zu verstehen. Die Beschreibungen der einzelnen Methoden sind ungenau und zum Teil falsch. "Die fruchtbaren Tage werden durch den Eisprung eingeleitet." Die Autorinnen geben keine konkreten Informationen zur Sicherheit der Methoden (Pearl-Index). Die Bezeichnung "Fiebermethode" ist falsch, es gibt keine Basalt-Temperatur (gemeint ist die Basal-Temperatur), der Sinn der Kombination von Temperaturmethode und Schleimbeobachtung wird wenig plausibel erklärt, das Kapitel über die Pille danach ist nur emotional und informiert nicht sachlich.Die Autorinnen formulieren sehr wortreich, bleiben in ihren Aussagen meist allgemein und bringen wenig Sachinformationen.
Falls es tatsächlich noch Frauen gibt, die frei von jeglicher Aufklärung, mit ihrer Sexualität konfrontiert werden/wurden, dann finden solche behüteten Jungfrauen hier einen durchaus behutsamen Wegbegleiter. Wer aus einem eher sexualitätsfeindlichen Umfeld stammt, dem eröffnen sich sogar befreiend 'freizügige' Dimensionen, wenn zu offenem Umgang mit den eigenen sexuellen Bedürfnissen eingeladen wird.Leider bleiben die beiden Autorinnen moralinsauren Grundhaltungen einer lustfeindlichen, christlich-geprägten Ethik verhaftet. Ihre Ausführungen über "Perversionen" lesen sich im besten Fall als komische Karikatur von Vorurteilen. Es gibt noch viel mehr zu entdecken und auszuprobieren, wovon die beiden (noch immer) nicht zu träumen wagen.In den 70ern des 20. Jahrhunderts wäre das Buch vielleicht noch eine kleine Sensation gewesen. Heute wirkt es eher bieder und dröge.
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